Stadterneuerung Weststadt
In den nächsten Jahren sollen durch die Stadterneuerung Weststadt bauliche und soziale Entwicklungsprozesse in Gang gesetzt werden, um die Lebenssituation in dem Quartier zu verbessern. Für die Stadterneuerung stellen der Bund, das Land Niedersachsen und die Stadt Göttingen finanzielle Mittel zur Verfügung.
Auf diesen Seiten sind Informationen zur Stadterneuerung zusammengestellt. Beschrieben werden die Ziele, wie der Prozess organisiert wird und welche Projekte umgesetzt werden sollen. Die Internetseite zeigt auch Möglichkeiten der Beteiligung auf – denn nur mit engagierten Mitstreiterinnen und Mitstreitern bei der Stadt Göttingen und in der Weststadt können die Projekte realisiert werden. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, sich zu informieren, mit zu diskutieren und die Stadterneuerung mit zu gestalten.
Weitere Informationen finden sich unter www.weststadt-goettingen.de und unter www.jugendhilfe-goettingen.de
Ziele
Wo genau findet die Stadterneuerung Weststadt in Göttingen statt? Welche Ziele werden damit verfolgt? Wer organisiert den Prozess und wie werden die Projekte finanziert? Informationen zu diesen und weiteren Fragen zur Umsetzung der Stadterneuerung in der Weststadt sind auf folgenden Seiten zusammengestellt.
Stadterneuerungsgebiet Weststadt
Das Gebiet der Stadterneuerung Weststadt in Göttingen wurde als Programmgebiet „Westlich Maschmühlenweg“ in die Förderung des Programms Soziale Stadt aufgenommen. Es umfasst das Wohngebiet im nördlichen Bereich der Pfalz-Grona-Breite bis zum Asternweg und Rosenwinkel, die Flächen nördlich des Hagenwegs bis an die Grone und die Wohnbebauung im nordwestlichen Teil des Maschmühlenwegs.
Im Norden wird das Gebiet von der Grone begrenzt, im Westen vom Maschmühlen-weg und von der Leine. Im Süden endet das Stadterneuerungsgebiet am Astern-weg und im Westen bei der Gartenkolonie Edelweiß. Im Tulpenweg und im Rosen-winkel sind Grundstücke mit Einfamilienhäusern aus dem Stadterneuerungsgebiet ausgenommen ebenso wie die beiden Kleingartenanlagen.
Programm "Soziale Stadt"
„Soziale Stadt“ ist die kurze Bezeichnung für das Programm aus der Städtebauförderung „Soziale Stadt – Investitionen im Quartier“. Es wird gemeinsam vom Bund, den Ländern und den Kommunen getragen. Ziel des Programms Soziale Stadt ist eine enge Verknüpfung von baulichen und sozialen Maßnahmen zur dauerhaften Verbesserung der Lebenssituation der Menschen in den Stadtteilen. Bis 2011 wurden in Deutschland seit dem Start des Programms in 1999 insgesamt 603 Gebiete in 374 Kommunen in das Programm Soziale Stadt aufgenommen.
Sozialräumliche Spaltungen führen seit den 1990er Jahren in vielen Städten zu Auf- und Abwertungen von Wohngebieten und damit auch zur Herausbildung benachteiligter Stadtteile. Diese sind meist durch komplexe Problemlagen in den Bereichen Städtebau und Umwelt, infrastrukturelle Ausstattung, lokale Ökonomie, Soziales, Integration und nachbarschaftliches Zusammenleben sowie einem negativen Image charakterisiert. Das Programm Soziale Stadt reagiert auf diesen Problemkomplex mit einem integrierten Ansatz der umfassenden Stadterneuerung.
Die Weststadt bzw. das Gebiet westlich des Maschmühlenwegs in Göttingen ist seit Ende 2009 ein „Soziale Stadt-Gebiet“. Das Programm Soziale Stadt ist ein Investitionsprogramm, d.h. die Mittel der Städtebauförderung werden vorrangig für bauliche und planungsvorbereitende Maßnahmen bereitgestellt. Die Investitionen sollen durch Maßnahmen aus anderen Programmen oder Initiativen ergänzt werden
Finanzierung
Die Soziale Stadt ist ein Städtebauförderungsprogramm des Bundes, der Länder und der Kommunen. Für die Weststadt sind insgesamt 4,6 Mio. Euro Städtebaufördermittel für die vorgesehene Programmlaufzeit von ca. fünf bis sieben Jahren veranschlagt worden. Sie werden jeweils zu einem Drittel vom Bund, vom Land Niedersachsen und von der Stadt Göttingen aufgebracht.
Um die Mittel zu erhalten, muss die Kommune jedes Jahr einen Fördermittelantrag stellen. Es ist jedoch nicht sicher, dass auch immer die beantragte Summe bewilligt wird. So sind für die Jahre 2010 bis 2012 aufgrund der eingeschränkten Haushaltslage des Landes sehr viel weniger Mittel bewilligt als beantragt worden, so dass für die Maßnahmen und Projekte ein wesentlich geringerer Finanzierungsrahmen zur Verfügung steht. Aufgrund von Sparmaßnahmen des Bundes ist auch im Jahr 2013 mit einer schlechteren finanziellen Ausstattung zu rechnen, als ursprünglich kalkuliert und beantragt worden ist.
Neben den Städtebaufördermitteln sollen weitere Finanzmittel für begleitende Maßnahmen aus Programmen des Landes, des Bundes und der Europäischen Union eingeworben werden. Ergänzenden Programme wie Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier (BIWAQ) können insbesondere im sozialen Bereich, z.B. bei Bildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen, unterstützen. Hierfür sind gesonderte und umfassende Antragstellungen erforderlich, die jährlich konkretisiert werden müssen.
In Gebieten der Sozialen Stadt können die Wohnungsunternehmen und Wohnungseigentümern für die Modernisierung und den Aus- und Umbau sowie die Erweiterung von bestehendem Wohnraum Wohnraumförderung erhalten.
Weitere Informationen unter:
Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration
Investitions- und Förderbank Niedersachsen – NBank
kfw-Bank
Darüber hinaus gibt es weitere Sonderprogramme des Bundes und der Länder. Über sie wird in den zuständigen Gremien, in der Weststadt Info und der lokalen Presse informiert. Für die Förderung einzelner Projekte kann zudem auch bei Stiftungen und Unternehmen angefragt werden.
Integriertes Handlungskonzept
Das integrierte Handlungskonzept findet sich hier.
Organisation und Kontakt
An der Stadterneuerung in der Weststadt sind zahlreiche Akteursgruppen beteiligt. Um die Beteiligung der unterschiedlichen Interessengruppen sicher zu stellen, hat die Stadt Göttingen ein Verfahren für die Zusammenarbeit entwickelt und entsprechende Gremien geschaffen. Die wichtigsten Akteure und Gremien werden auf dieser Seite vorgestellt.
Stadt Göttingen
Durchgeführt und gesteuert wird die Stadterneuerung durch das Dezernat Planen, Bauen und Umwelt sowie das Dezernat Kultur und Soziales der Stadt Göttingen. Die gemeinsame Steuerung durch die beiden Dezernate stellt das ressortübergreifende Handeln der Stadt Göttingen sicher. Die Ansprechpartnerinnen und -partner der beiden Dezernate stellen die Kommunikation und Vernetzung innerhalb der Stadtverwaltung und zu den Dezernaten sicher. Darüber hinaus beauftragen und kontrollieren sie die Fachplanungen.
R. Tucholla
Fachdienst Stadt- und Verkehrsplanung
r.tucholla@goettingen.de
Lenkungsgruppe
Die Koordination des Stadterneuerungsprozesses erfolgt durch eine Lenkungsgruppe. Sie setzt sich zusammen aus Vertreterinnen und Vertretern der Dezernate Planen, Bauen und Umwelt sowie Kultur und Soziales der Stadt Göttingen (bei Themen, die insbesondere Kinder und Jugendliche betreffen, wird auch das Dezernat Jugend, Schule und Ordnung einbezogen) sowie dem Sanierungsmanagement. In der Lenkungsgruppe werden die jeweiligen Maßnahmen und Projekte der Stadterneuerung strukturiert, koordiniert und vorbereitet.
Unterausschuss Weststadt
Der Unterausschuss Weststadt ist ein Beratungsgremium des Rates der Stadt Göttingen, der ausschließlich für die Stadterneuerung eingerichtet wurde und mehrmals im Jahr tagt.
Aufgaben des Unterausschusses:
- Begleitung der Stadterneuerung durch Vertreter/ innen der unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen und Institutionen.
- Der Unterausschuss berät, diskutiert und gibt Empfehlungen an die städtischen Ausschüsse für die Durchführung und Maßnahmen der Stadterneuerung.
- Er sorgt für die Informationsvermittlung in den Stadtteil und in den Rat der Stadt.
- Themen des Unterausschusses sind z.B. Integriertes Handlungskonzept, geplante Maßnahmen und Projekte, Berichte aus Projekten und Einrichtungen, Berichte vom Sanierungsmanagement, Mitteilungen / Anregungen Bürgervertreter/innen.
Um die u.U. unterschiedlichen Interessen im Stadtteil angemessen in die Stadterneuerung einzubinden, setzt sich der Unterausschuss aus mehreren Gruppen zusammen:
Vertreterinnen und Vertreter mit Stimmrecht:
- benannte Mitglieder der im Rat vertretenen Fraktionen (fünf Stimmen)
- benannte Vertretungen aus Wohnungswirtschaft und Weststadtkonferenz (zwei Stimmen)
- vom Stadtteilforum gewählte Bewohner/innen (drei Stimmen)
Vertreterinnen und Vertreter mit beratender Funktion:
- beratende Mitglieder (Polizei, Seniorenbeirat, Integrationsrat)
- kooptierte Mitglieder (zwei Anwohner aus der Nachbarschaft am Rosenwinkel)
Der Unterausschuss tagt mehrmals im Jahr, zu den öffentlichen Sitzungen wird über diese Internetseite und über Aushänge informiert. Die Protokolle können – allerdings erst nach Genehmigung in der nachfolgenden Sitzung – im Sanierungsbüro eingesehen und auf dieser Internetseite herunter geladen werden.
Stadtteilforum
Das Stadtteilforum ist eine öffentliche Veranstaltung, zu der in der Regel einmal pro Jahr eingeladen wird. An dem Forum nehmen Mitglieder der Stadtverwaltung, Unterausschussmitglieder, Bewohnerinnen und Bewohner sowie lokale Akteure und Interessierte teil. Es wird über den Fortgang der Stadterneuerung informiert und geplante Projekte besprochen. Alle Teilnehmenden werden gebeten, ihre Anliegen und Wünsche zu formulieren. Im Stadtteilforum findet zudem die direkte Wahl der Bewohner-Vertretungen für den Unterausschuss statt.
Für besondere Themen werden zudem Workshops organisiert, so wurden z.B. für die Aufstellung des Integrierten Handlungskonzepts Workshops mit Vertreterinnen und Vertreter der lokalen Einrichtungen und mit Bewohnerinnen und Bewohnern durchgeführt.
Im Verlauf der Stadterneuerung wird es immer wieder Stadtteilforen und themenbezogene Veranstaltungen geben. Alle sind herzlich eingeladen, sich daran zu beteiligen und ihre Interessen zu vertreten. Zu den Veranstaltungen wird über Aushänge, über diese Internetseite und durch das Team im Sanierungsbüro eingeladen.
Sanierungsmanagement
Das Sanierungsmanagement arbeitet im Auftrag der Stadt Göttingen und unterstützt die Kommunikation und Kooperation zwischen den verschiedenen Fachbereichen, Institutionen, Vereinen und anderen Akteuren im Stadtteil. Das Team des Sanierungsmanagement organisiert zudem die Beteiligung der im Gebiet lebenden und arbeitenden Menschen, arbeitet mit den zuständigen Fachbereichen der Stadtverwaltung an der Vorbereitung und Planung der Projekte und dient als Bindeglied zwischen allen Beteiligten.
Das Vor-Ort-Team des Sanierungsmanagement ist für alle Bewohnerinnen und Bewohner des Stadterneuerungsgebietes Weststadt und für Interessierte der Ansprechpartner vor Ort bei allen Fragen zur Stadterneuerung. Erreichbar ist das Team des Sanierungsmanagement im Sanierungsbüro in der Pfalz-Grona-Breite 88.
Weitere Infos finden sich hier.
Die Stadt Göttingen hat das Stadtplanungsbüro plan zwei und die Jugendhilfe Göttingen e.V. für die Durchführung des Sanierungsmanagements beauftragt.
Sanierungsträger
Für die Unterstützung bei der finanziellen und kaufmännischen Durchführung hat die Stadt Göttingen einen Sanierungsträger, die BauBeCon Sanierungsträger GmbH, beauftragt.
Projekte & Aktivitäten