Städtepartnerschaften, Freundschaften und Bündnisse
Die Gründe für Partnerschaften sind vielfältig. Neben bereits vorhandenen Beziehungen und dem Willen zum verstärkten Austausch, können unter anderem Namensgleichheit oder -ähnlichkeit, geschichtliche, geographische oder wirtschaftliche Parallelen, Vergangenheitsbewältigung, Versöhnung oder der Wunsch nach fachlicher Zusammenarbeit die Voraussetzung für eine partnerschaftliche Verbindung sein.
Städtepartnerschaften haben dabei immer eins gemeinsam: Einen möglichst breitgefächerten Austausch zu ermöglichen. Klassische Beispiele bilden dabei die Bereiche Kultur, Bildung, Jugend, Sport, Wirtschaft oder Wissenschaft. Mit Unterstützung des Göttinger Partnerschaftsvereins wird erfolgreich daran gearbeitet, Begegnungen und Erfahrungsaustausche auf allen Gebieten zu initiieren und beispielsweise Sprachaufenthalte in Familien oder Berufspraktika zu vermitteln.
Die Stadt Göttingen pflegt seit mehr als 70 Jahren freundschaftliche Beziehungen mit Kommunen auf der ganzen Welt. Ausgehend von der ersten Städtepartnerschaft 1951 mit Cheltenham in Großbritannien ist die Stadt inzwischen international mit sechs Kommunen auf zwei Kontinenten verbunden. Die Partnerschaft mit dem polnischen Thorn besteht seit 1978. Für die jährliche Verleihung des einzigen deutsch-polnischen Literaturpreises „Samuel-Bogumił-Linde-Preis“ sind beide Städte im Wechsel Gastgeberinnen, es finden regelmäßig Besuche und Aktionen statt. Partner sind dabei unter anderem die Deutsch-Polnische Gesellschaft und das Deutsche Poleninstitut. Seit 1983 besteht die Städtepartnerschaft mit dem französischen Pau. Unter anderem die Deutsch-Französische Gesellschaft ist bei der Unterstützung in der städtepartnerschaftlichen Arbeit engagiert. Mit der Lutherstadt Wittenberg verbindet Göttingen seit 1988 eine Partnerschaft.
So unterschiedlich sich die einzelnen Beziehungen auch gestalten, und so verschieden die Motivation jeweils war, sie einzugehen, eines ist ihnen allen gemein: Sie stehen für den gelebten Willen zur Völkerverständigung. Das gegenseitige Kennenlernen, der Abbau von wechselseitigen Vorurteilen sowie das Verständnis für andere Kulturen waren und bleiben primäre Zielsetzungen von Städtepartnerschaften und -freundschaften. Sie können auf kommunaler Ebene einen wertvollen Beitrag leisten, Frieden zu schaffen und dauerhaft zu wahren. Im Laufe all der Jahre haben sich die Partnerschaften aktiv entwickelt und stehen auf einem gesunden und breiten Fundament, das durch viele Akteure in der Stadtgesellschaft, von Vereinen und Verbänden bis hin zu Schulen und Hochschulen, getragen wird.
Auch über die Grenzen Europas hinaus kommt den Städtepartnerschaften als Instrument kommunaler Außenpolitik eine besondere Bedeutung zu, die mit zunehmender Globalisierung und Urbanisierung weiterwachsen wird. Bereits im Jahr 2010 hat die Stadt Göttingen mit Qixia, einem Stadtbezirk der Hauptstadt der Provinz Jiangsu Nanjing in China, einen Kooperationsvertrag geschlossen. Dieser wurde 2019 erneuert und erweitert.
Solidarische Partnerschaften mit Kommunen in Schwellen- und Entwicklungsländern ermöglichen niederschwellig direkte praktische Hilfe. Sie sind damit zugleich Gegenstand der kommunalen Entwicklungszusammenarbeit. Seit 1989 existiert – unterstützt durch Amistad con Nicaragua – eine Solidaritätsvereinbarung mit der nicaraguanischen Stadt La Paz Centro. Seit August 1987 ist Göttingen darüber hinaus Mitglied im Hiroshima-Nagasaki-Städtebündnis „Mayors for Peace“. Die Organisation wurde 1982 durch den Bürgermeister von Hiroshima aus der grundsätzlichen Überlegung heraus gegründet, dass Bürgermeisterinnen und Bürgermeister für die Sicherheit und das Leben ihrer Bürgerinnen und Bürger verantwortlich sind. Die Mayors for Peace versuchen gemeinsam, durch Aktionen und Kampagnen die weltweite Verbreitung von Atomwaffen zu verhindern und deren Abschaffung zu erreichen.
Eine Mitgliedschaft im Bündnis „Städte Sicherer Häfen“ besteht seit 2019. Das Bündnis vereint bundesweit Kommunen, Gemeinden und Landkreise, die sich mit der Initiative Seebrücke und der zivilen Seenotrettung im Mittelmeer solidarisieren. Sie verbindet die Bereitschaft, aus Seenot gerettete und/oder in überfüllten Aufnahmelagern gestrandete Schutzsuchende aufzunehmen. Die Bündnisstädte verstehen sich als humanitäre Wertgemeinschaft mit hoher Kompetenz für die Aufnahme und Integration geflüchteter Menschen und bekräftigen gegenüber der Bundesregierung ihr Angebot zur Unterstützung und zur zusätzlichen Aufnahme.
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