Wohnraum in Göttingen: Quartiersanalyse zeigt Potenziale
Wohnen und Wohnraum in Göttingen waren Thema in der Sitzung des Sozialausschusses am Dienstag, 12. Januar 2021. Dabei hat die Verwaltung eine Quartiersanalyse zur Nutzung von Wohnflächen in Göttingen vorgestellt. Im Ausschuss wurden verschiedene Fragen rund um das Thema Wohnen in Göttingen diskutiert, unter anderem über Strategien gegen den Wohnraummangel.
Die Analyse zeigt: Neben dem Neubau von Wohnungen gibt es auch im Bestand Potenziale, durch Umbau, Umzug und Untervermietung im aktuellen Gebäudebestand Wohnraum für Singles, Paare und Familien zu schaffen. So könnten nicht nur Flächen und das Klima geschont werden, sondern auch neue Optionen für das Wohnen in der zweiten Lebenshälfte entstehen.
In den letzten 40 Jahren ist die durchschnittliche Wohnfläche pro Person in Göttingen von 22,8 Quadratmetern (im Jahr 1968) auf 36,9 Quadratmetern (im Jahr 2019) gestiegen. In einigen Teilen Göttingens liegt die durchschnittliche Wohnfläche pro Person sogar bei etwa 50 Quadratmetern. Durchschnittlich stehen jedem*r Göttinger*in derzeit circa zwei Zimmer zur Verfügung. Die Gründe für die gestiegene Pro-Kopf-Wohnfläche sind vielfältig: die Haushalte sind kleiner und die Wohnungen größer geworden, die Ansprüche an das Wohnen gestiegen und es gibt immer mehr ältere Menschen, die nach dem Auszug ihrer Kinder häufig in einer großen Wohnung verbleiben. Nahezu die Hälfte der Ein- und Zweifamilienhäuser in Göttingen werden nicht von Familien, sondern von Ein- oder Zwei-Personenhaushalten bewohnt. Viele Zimmer werden nur wenig genutzt und für manche Menschen werden die großen Wohnungen sogar zur Belastung.
„Die Quartiersanalyse gibt Hinweise, wo in Göttingen aktuell Veränderungen im Wohnraumbestand anstehen“, erklärt Dinah Epperlein, Leiterin des Referats für nachhaltige Stadtentwicklung. „Hier wollen wir im Rahmen des Projekts OptiWohn in den nächsten Jahren herausfinden, welche Ansätze für flächensparendes Wohnen in Göttingen erfolgreich beworben werden können, die allen Altersstufen, Einkommensgruppen und den ökologischen Grenzen unseres Planeten gerecht werden.“
Die Stadt Göttingen ist neben den Städten Köln und Tübingen eine von drei Pilotkommunen im Projekt OptiWohn, welches vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert und vom Wuppertal Institut wissenschaftlich begleitet wird. Derzeit entwickelt die Stadtverwaltung unter anderem ein Beratungsangebot für Bürger*innen, die beispielsweise ihr Haus umbauen und mit weiteren Personen teilen möchten oder in eine kleinere Wohnung umziehen wollen.
Die Quartiersanalyse zum Wohnraum in Göttingen mit allen Detailauswertungen kann hier heruntergeladen werden.
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