Leichte saisonale Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt
Konkret waren im März 14.609 Menschen im Agenturbezirk Göttingen arbeitslos gemeldet. Das waren 449 weniger als im Februar (-3,0%), aber 1.732 mehr als im Vorjahresmonat (+13,5%). Die aktuelle Arbeitslosenquote beträgt 6,0%, 0,7 Prozentpunkte über der März-Quote 2020.
Auf der Nachfrageseite schlagen 1.080 neu gemeldete Stellenangebote zu Buche, die im zurückliegenden Monat von Wirtschaft und Verwaltung bei der Agentur für Arbeit gemeldet wurden. Das waren 54 mehr als im Februar (+5,3%), aber 264 (-19,6%) weniger als vor Jahresfrist. Allerdings erhöht sich der Bestand an offenen Stellen stetig. Aktuell sind 4.433 regionale Arbeitsangebote bei der Arbeitsagentur gelistet, 201 (+4,7%) mehr als im Vorjahresmonat.
Vom Rückgang der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat haben nahezu alle Personengruppen am Arbeitsmarkt profitiert, ausgenommen die Gruppe der Langzeitarbeitslosen. Klaus Voelcker, Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Göttingen, erläutert diese Entwicklung wie folgt: „Langzeitarbeitslosigkeit bedeutet, dass die Arbeitsuche länger als ein Jahr erfolglos war. Hierfür gibt es ein ganzes Bündel an Gründen, und nicht selten kommen mehrere Ursachen zusammen, die die Stellensuche erschweren. Neben gesundheitlichen Einschränkungen, Alter, oder ungenügenden Deutschkenntnissen sind dies in vielen Fällen auch fehlende oder überholte berufliche Qualifikationen. Daher ist das Risiko der Langzeitarbeitslosigkeit für Menschen ohne abgeschlossene Ausbildung, gerade in Krisenzeiten, meist höher als für gut qualifizierte Arbeitskräfte. Dies ist auch eine Erklärung dafür, dass binnen Jahresfrist die Zahl der Langzeitarbeitslosen in unserem Bezirk um rund 30 Prozent auf rund 6.500 gestiegen ist.“
Die Auswirkungen des ersten Lockdowns im Rahmen der Eindämmung der Corona-Pandemie brachten in den folgenden Monaten einen deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit in der Region mit sich. Seit Juli 2020 entwickelt sich die Zahl der Arbeitslosen wieder entsprechend des üblichen saisonalen Verlaufs, allerdings auf deutlich höherem Niveau.
Im Rahmen des zweiten Lockdowns sind von Unternehmen erwartungsgemäß wieder mehr Anzeigen auf geplante Kurzarbeit bei der Agentur für Arbeit eingegangen, so dass die Zahlen für die Inanspruchnahme von Kurzarbeit spätestens ab November wieder merklich steigen dürften.
In den beiden Landkreisen Göttingen und Northeim, die zum Agenturbezirk Göttingen zählen, sank die Arbeitslosigkeit im Rahmen der üblichen saisonalen Entwicklung. Allerdings liegt sie in beiden Landkreisen in Folge der Corona-Pandemie weiterhin deutlich über dem Vorjahresmonat.
Im Landkreis Northeim beträgt die Arbeitslosenquote für den Monat März 5,8% und liegt damit 0,8 Prozentpunkte über dem Vergleichswert vom März 2020. Insgesamt waren im Landkreis im zurückliegenden Monat 4.112 Menschen arbeitslos gemeldet, 118 weniger als im Februar, aber 613 mehr als vor Jahresfrist.
Im Landkreis Göttingen stieg die Arbeitslosenquote im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,6 Prozentpunkte an und liegt nun bei 6,1%. Im zurückliegenden Monat waren hier 10.497 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen. Gegenüber dem Vormonat sank die Zahl der Arbeitslosen um 333. Im Vergleich zum März 2020 stieg die Zahl jedoch um 1.119 an.
(Eine Presseinformation der Agentur für Arbeit Göttingen / Auszug)